1/12/2009 05:59:00 PM

Laufstegmodels o Mass in den Schulen

Auf meiner heutigen Fahrt zur Arbeit und nach Hause, entging es mir nicht, daß wirklich ganz viele Unterstufler sich noch so anziehen, was Mama möchte! Die Oberstufler hingegen denken vermutlich täglich auf den Laufsteg zu gehen anstatt, wie tatsächlich, in die Schule!

Im Sommer habe ich beobachtet, tragen sehr viele Mädchen einen Minirock, wirklich MINI!!!!
Nun, es scheint ihnen gleich zu sein, dass es draußen wirklich kalt ist, tragen diese Mädchen Stiefel mit Absatz! Die ein oder andere holt wieder ihren Mini raus und dann vielleicht eine Nylonstrumpfhose!
Schule ist eine Einrichtung, wo man etwas für`s Leben lernt!
Kein Laufsteg! Dort lernt man nur wie man laufen muss um viel Geld dafür zu Kassieren und sich ab und zu, manche öfter, eine Nase zu nehmen! Spritzen werden auch bevorzugt konsumiert!

Da ich eine Freundin habe, dessen Tochter in der höchsten Stufe der Pubertät ist, weiß ich, dass diese sich "normal" vor der Mutter anzieht, aber im "Rucksack" (nicht Schulranzen; wäre sonst uncool) eine Menge unzüchtiger Kleidung mit sich führt! Hätte ich das Ganze nicht schon selbst gesehen, hätte ich es vermutlich nicht geglaubt!

Natürlich weiß ich nicht was in 10 Jahren meine Tochter tut, aber ich hoffe nur, dass die nicht das Selbe denkt, wie die Mädels jetzt!
Bzw. was denken die?
Jemand entdeckt mich heute Früh in der Schule! Eine Casting-Agentur! Jaaaaa, dann muss ich nicht mehr in die blöde Schule, wo alles Scheiße ist!
Dann kann ich gleich 10 000 Euro im Monat verdienen und muss nie wieder zur Schule!
Klar!
Bill Gates saß auch nur daheim rum und hat nichts für sein Vermögen getan!

Ok, wenn ich trotzdem nicht entdeckt werde, ziehe ich mich weiterhin so an, damit ich COOL bin und gaaaaanz viele "Freunde" habe!
Und dann komme ich schneller an nen Jungen ran, der mich schwängert, weil ich nicht weiß was man mit nem Kondom machen soll, außer es aufzublasen!

Ihr denkt, die denkt nur schlecht über die Jugendlichen!
Nicht nur, aber viel!
Unsere Kundschaft besteht, in sehr hoher Zahl, aus jungen Mädchen die sich viel mit Mode beschäftigen!
Was ist mit anderen Freizeitaktivitäten?
Vereine, Sport, Jugendgruppen/zentren und was es nicht sonst alles gibt! Sich der Politik widmen, weil man vielleicht mit der jetzigen unzufrieden ist. Daran zu arbeiten etwas daran zu ändern!?

Was wird aus diesen Kindern?
Ach, das werden bestimmt ganz tolle Politiker, Naturwissenschaftler oder Nobelpreisträger! Ich habe den Glauben daran noch nicht verloren, aber ein Knacks ist schon dran!

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Puuuhhh, ein ganz wichtiges Thema und ganz toll beschrieben. Als Vater einer jetzt 18-jährigen kann ich deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Sicherlich werden sich auch alle Eltern, die es mit der Entwicklung ihrer Kinder ernst meinen, ähnliche Gedanken machen. Zurückblickend betrachtet war das Wichtigste das Vertrauen zwischen Eltern und Kind und natürlich auch umgekehrt, das man für das Kind da ist und es ernst nimmt. Dabei blieb es auch nicht aus, dass auch mal die Eltern lernen mussten, dass nicht immer die eigene Meinung das Richtige für das Kind war. Auch war wichtig , dass unser Kind ein Hobby hatte und damit regelmäßig in einer Gruppe sich bewegte. Nicht beurteilen kann ich, ob im mehr städtischen Bereich das Ganze noch etwas anders zu sehen ist.

Jelemania hat gesagt…

Danke Fusselbart für deinen tollen Beitrag! Somit fühle ich mich nicht alleine!
Das wichtigste ist wohl wahr: Das Vertrauen zueinander! Aber haben das diese Beziehungen, wenn man die noch so nennen kann? Ich bin auch eine Mama die viel arbeitet, aber ich verbringe sehr viel Zeit mit ihnen! Da ist zum Glück noch der Papa und die Oma. Ich finde, dass man mind. eine Bezugsperson brauch, egal welches Alter (das Kind hat)! Meine Mutter war Mittags immer daheim. Klar, in der Pubertät super nervig, aber im Nachhinein finde ich es gut, dass sie für uns da war!

Ich fand meine Kindheit in S. sehr schön, es ist zwar ein kleines Städtchen, aber wir wussten immer etwas zu tun. Ob es nun draußen mit den Freunden zu spielen, Sport zu machen oder in der Jugendgruppe sein, war!

Das Leben in der Stadt? Ist schon bestimmt anderes, aber warum? Weil man schneller, leichter in die Stadt, zum Konsum, gelangt?

Anonym hat gesagt…

Ich glaube es hat weniger mit Konsum zu tun. Vieleicht liegt es den nachbarlichen Gegebenheiten. Im ländlichen Bereich kann man zwar nichts machen ohne das die Nachbarn es mitkriegen. Aber gerade das gibt vielleicht Kindern das Gefühl der Überschaubarkeit und damit ein Geborgenheitsgefühl. Das soziale Umfeld wirkt damit in die Erziehung der Kinder stärker ein. Wobei mit zunehmenden Alter und dann vor allem in der Pubertät die Neugier der Nachbarschaft nervt.

Frau Rossi hat gesagt…

Dein Bericht spricht mir aus der Seele!

Ich bin ja jetzt nicht wirklich ein konservativer Mensch, aber was sich da morgens Richtung Schule gewegt oder mittags durch die Straßen, ist zum Teil echte Körperverletzung für meine Augen!

Aber nicht nur das! Dieses "Lolita-Gehabe" muß doch nun wirklich in dem Alter noch nicht sein. Aber das stelle ich mittlerweile auch schon bei Mädchen im Kindergartenalter fest. Und da muß ich mich dann schon fragen, was die Mütter (ich geh mal davon aus, dass diese für das Styling zuständig sind) sich dabei so denken.

Zu meiner Schulzeit (und das ist noch nicht allzu lange her) hätte sich kein Mädel getraut mit nem Micro-Mini oder Bauchfrei in die Schule zu kommen. Geschweige denn die Jungs mit diesen widerlichen UNISEX-Frisuren.

Und alles ist so uniform! Ich bin echt um jeden Teenie froh, der durch eigenes Styling aus der Menge ragt.
Letztens sah ich einen ca.12-Jährigen mir Rastazöpfen. Das war mal so richtig geil.
DAS ist Jugendkultur. DAS zeugt von einem Elternhaus, das die Kinder unterstützt und von Jugendlichen, die sich interessieren für das was in der Welt passiert. Subkultur rulez!

Anonym hat gesagt…

Im Grunde ist dieses Gehabe aber auch das Spiegelbild unserer Gesellschaft mit höher,weiter, schneller usw. und mein Haus, mein Pferd usw. .... und damit der Inhalt unseres Wertesystems. Das Schlimme dabei ist, dass wir alle uns auf irgend eine Art und Weise, manchmal nur punktuell, in dieses System integrieren (müssen?).

Frau Rossi hat gesagt…

Klar, müssen wir uns in gewisser Weise in das System integrieren, aber das System sollte doch nicht bestimmen wer wir sind.

Schaut man sich malden Medienbereich an, kommt heute doch kein Jugenlicher mehr drum herum gewisse Formate zu konsumieren. Der Massengeschmack wird künstlich erzeugt und alles Individuelle wird abschätzig betrachtet.

Gerade diese Individualität sollte es aber doch wert sein gefördert zu werden. Muß mein Kind bei Fußball spielen, nur weil es die anderen machen? Muß ich teuere Klamotten kaufen, nur weil andere Eltern das auch machen?

Wenn wir unseren Kindern vorleben, dass es nicht wichtig ist, was andere über einen sagen, sondern dass das wichtig ist, was wir tun und wie wir es tun, dann habe ich Hoffnung, dass es wieder besser wird in unserer Gesellschaft.

Das Konsumproblem ist halt ein Großes. UND dass Eltern es nicht mehr schaffen, ihre Kinder als das zu verstehen was sie sind: Kinder und keine gleichwertigen Partner...

Ja, schlagt mich, das ist meine Meinung. Ich bin leicht autoritär!

Frau Rossi hat gesagt…

Mensch, hab ich Schreibfehler... seht es mir nach - ich bin erregt! ;-)

Jelemania hat gesagt…

Ich schaue nicht auf deine Fehler! Ich nehme dich so wie du bist! Auch wenn du jetzt etwas erregt bist!

In meinen Augen ist das Konsumverhalten der Eltern enorm! Wie du schon sagst, Tanja, es wiederspielgelt sich im OUTFIT der Kinder!
Das ist so arm!
Und dir, Fusselbart, gebe ich auch recht wenn du sagst: Mein Haus, mein Auto, bla,bla,bla. Wir brauchen das nicht, weil unsere Eltern uns so nicht erzogen haben, weder mich noch Tome! Und ich bin so froh darum! Durch unseren vielen Gespräche, Tanja, weiß ich dass du u. K. auch so denken!
Das möchte ich meinen Kindern widergeben/vorleben. Ich hatte eine ganz lange Zeit Probleme mit diesem Denken/Tun meiner Eltern! Aber das zeigt die Menschlichkeit dir wir in uns tragen! Und die soll niemand von uns verlieren! Und wenn ich darum kämpfen muss!

Anonym hat gesagt…

Das Konsumverhalten kann nur der zweite Akt sein. Zuerst steht die Schaffung von "Bedürfnissen", die man erfüllt sehen will. Wenn etwas verändert werden soll, muss man hier ansetzen. Mir fällt aber nichts ein, wie man diesen Weg der Maslow'schen Bedürfnishierarchie durchbrechen könnte.

Anonym hat gesagt…

Tja, da habt ihr ein echt gutes Thema.

zu Tanja und den Kindergarten-Püppchen kann ich aus ERfahrung sagen, dass das nicht immer von den Eltern kommt. Meine Freundin hat eine jetzt 9jährige Tochter. Die Mama kleidet sich ganz normal - je nach Anlass Chic oder lässig. als die Kleine 4 oder 5 war hat sie sie beobachtet, wie sie am Apfelbaum posiert hat und so getan hat, als sei sie DAS Top-Model überhaupt. In diesem Alter fingen auch schon die Diskussionen über die geeigneten Kleider an. Meine Freundin hatte allerdings die Größe NEIN zu sagen und am Ende ging die Kleine mit Minirock ÜBER der Jeans - allerdngs nur einmal, weil die anderen Kinder sie ausgelacht haben.
Sie hat imemr noch immer wieder solche Anfälle - so wie sich 3-5x am Tag umziehen wollen, aber Mama holt sie immer wieder zurück auf den Boden. Ich wünsche ihr, dass es so weiter klappt.

Allgemein ist denke ich das Hauptproblem, dass die Kinder egal in welchem Alter ja permanent suggeriert bekommen, dass wer nicht so und so ist ein Nichts ist und man muss so sein und sich so kleiden und sich mit 10 spätestens schminken. - und das ist nicht unbedingt nur ein Stadt-Problem.

Welches Kind ist schon so stark und steht über die Mode- und Stylingdiktatur aus allen Medien????

Jelemania hat gesagt…

Glaub mir, da wird die Rezession schon dafür sorgen!
Ich hoffe, dass die Menschen dann weniger BRAUCHEN, was sie ja eigentlich nicht brauchen!

Ich habe vor kurzem ein Bericht gesehen, da war ein kroat. Journalist in Argentinien, unterwegs!
Dort wachsen die Menschen seit der Rezession noch mehr zusammen! Nicht, dass das vorher anders war, aber nun extremer!
Bsp. der Nachbar hat kein Brot und du eins mehr. Du gibst ihm es!
Was bekommst du?
Ein Lächeln!
Wie schön ist es die Menschen mit "Kleinigkeiten" glücklich zu machen! Kleinigkeiten deswegen, weil das eine Seltenheit hier zu Lande ist!
Glück und Gesundheit ist das wichtigste was wir Menschen wollen/brauchen! Im Moment gibt es andere Dinge die die Menschen "glücklich" machen!

Jelemania hat gesagt…

Meine Kinder sehen meine InStyle nicht! ;-)
Die kaufe ich auch nur aus beruflichen Gründen!

@Uti: Die Masse macht es und ich bin dabei!

A. macht das schon gut mit L. Sehr gut!

Anonym hat gesagt…

die Instyle allein macht es nicht - schau dir mal mit Sinn und Verstand die Werbung an - und die Kinder registrieren mehr als man denkt.

Jelemania hat gesagt…

Ja, schon in dem Alter unserer Kinder!
Das mag ich nicht!

Frau Rossi hat gesagt…

Vielleicht ist es gentisch bedingt, aber von meinen Jungs kenne ich das "Styling-Problem" überhaupt nicht... Obwohl ich seeeeehr viel Wert auf mein Äußeres lege...Ich versuche es aber nicht permanent zu thematisieren.

Und wegen der Machtkämpfe: ich glaube, da muß man als Eltern einfach stark sein. Ein Vorschulkind kann doch gar nicht beurteilen, was gut für es ist.
Klar muß man den Kinder Entscheidungsfreiheiten lassen, aber das muß doch alles im Rahmen bleiben!

Jelemania hat gesagt…

Den Rahmen kennst du oder wirst ihn kennenlernen! Hört sich etwas seltsam an! Aber wenn es soweit mit N. ist wirst du es verstehen!

Ich glaube fest daran, dass wir das alles meistern werden! Leicht wird es nicht werden!
Aber wir können uns ja Tipps u. Tricks geben, zu gegebener Zeit!

Kessi hat gesagt…

Wow, Ihr beide habt schon alles gesagt, was es zu sagen gibt!

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